Nachlese zu unserer Hundertjahrfeier
Der Festabend am 17. Mai 2014 im Saal des Landgasthofes Löwen in Steinenbronn bei Stuttgart.
Im sehr freundlich dekorierten Saal knallten um 15.30 Uhr die ersten Sektkorken. Auf den Partytischen stellten die „Clubdamen“ ihre leckeren Häppchen bereit. Die Fotodokumentation auf der Leinwand ließ so manche alten Ereignisse wieder aufflackern. Eine Präsentation der Protokoll- und Kassenbücher von 1914 an verdienten einen respektvollen Einblick. Ebenso die Fotoalben mit ca. 600 Bildern und Zeitungsausschnitten vergangener Epochen. Die durch den Club errungenen Ehrenpreise auf nationaler und internationaler Ebene sowie eine Sammlung alter Schaukataloge rundeten die „Nostalgieecke“ ab. Humorvolle Sketsche und Witze der Theatergruppe „Boggschdargg“ begleiteten das Programm in sehr humorvoller Weise.
Der Moderator des Abends, Clubvorsitzender Ewald Dietz freute sich sehr über folgende Ehrengäste:
- Manfred Rommel, LV-Ehrenvorsitzender und ZDRK-Schatzmeister
- Ulrich Hartmann, LV-Vorsitzender
- Klaus Baranowski, Abteilung für Clubs im ZDRK
- Ute Hartmann, stellvertr. Abteilungsleiterin für Clubs im LV
- Josef Steinack, Sprecher der AG der Scheckenzüchter und Vorsitzender des Scheckenclub Bayern
- Vertreter der Scheckenclubs Baden, Phillip Metzger
- Hessen-Nassau, Winfried Schreiber
- Rheinland-Pfalz, Lothar Rau und Willi Fiffi
- sowie der Vorstandschaft der Vereinigten Spezialzüchter vonWürttemberg und Hohenzollern.
Im Tenor bestätigten alle Festredner ein sehr hohes Niveau dem Scheckenclub in allen Bereichen. Als Garanten dieses Niveaus der letzten 30 Jahren erwähnte nicht nur Ulrich Hartmann Ewald und Eva Dietz.
Die höchsten Ehrungen dieses Abends wurden folgenden Mitgliedern zuteil. Zum Ehrenmitglied wurden ernannt:
- Alfons Frey, Hochmössingen
- Alfred Freudenmann, Hausen i. K.
- Herbert Mei Epfendorf
- Gerhard Stindl, Berkheim
Ein schönes Fest muss auch mit einem schönen Abschluss enden. Ewald Dietz bedankte sich bei seinen „Aktivsten“ Thomas Grabner, Rudolf Hauptfleisch und Armin-Jürgen Schmidt. Weiterhin bei den Scheckendamen Gerda Stindl, Renate Kunz, Erne Hauptfleisch, Sabine Grabner und Ute Schmidt für jahrelange Unterstützung.
Zum Schluss bedanke sich Ewald Dietz bei seinem Scheckenclub, der ihm in 35 Jahren zwar viel Arbeit, manchen Ärger aber dagegen sehr viel Freude eingebracht hat. Die höchste Anerkennung am Schluss dieses Abends wurde Eva Dietz-Ruckh vom Vorsitzenden ausgesprochen. Für 25 Jahre „Generalsekretärin“ des Clubs überreicht ihr Ewald Dietz den Ehrenring des Scheckenclub von Württemberg und Hohenzollern e.V.!
Zu unserer Historie
Am 17. Mai 1914 gründeten 22 Scheckenfreunde in Stuttgart den „Ersten Spezialclub Deutscher Riesenscheckenzüchter von Württemberg „. Ca. 10 Wochen später begann der Erste Weltkrieg. Vom Jahr 1916 ist überliefert, dass vom Club 10 Pakete Rauchwaren als „Liebesgabe“ an seine Frontsoldaten verschickt wurden. Auch wurde in diesem Jahr im Protokoll festgehalten: „Es gab ein warmes Gedenken an die Ausmarschierten, alle Clubmitglieder leben noch“.
Die erste Ausstellung fand 1917 im Kaisersaal in Stuttgart-Gaisberg zusammen mit dem Silberclub statt. Weitere Bemerkung im Protokoll:“ Einige Züchter waren mit der Prämierung nicht ganz einverstanden“. Parallel existierte ein Englischer- und Rheinischer Scheckenclub. Alle drei schlossen sich 1922 zum „Spezialclub der Scheckenzüchter von Württemberg“ zusammen.
Bedingt durch die Geschichte Deutschlands erholte sich der Club erst wieder ab 1930. Bei einer Versammlung 1933 rief der damalige Vorsitzende dazu auf: „Treu zum Reichsbund der Kaninchenzüchter und zum Gauleiter zu stehen“. Innerhalt des Clubs sollten mehr Tiere getauscht werden, da man von auswärtigen Züchtern „ angeschmiert“ wird. Mehrere Kameradschaftstreffen und Ausstellungen konnten organisiert werden. Ein Züchterfreund kritisierte 1934 bitterlich, dass Einladungen in brieflicher Form nicht geeignet seien. Diese gerieten immer in die Hände seiner Frau, wonach es anschließend immer „viel böses Blut gäbe“. Im Mai 1935 führte ein Ausflug nach Eislingen. Nachmittags gab ein sichtlich erfreuter Kassier bekannt, dass es ihm geglückt sei, einige Beiträge einzutreiben.
Durch die Regierung wurden 1942 alle Clubs und Sondervereine aufgelöst. Von den Anwesenden der damaligen Versammlung wurde gewünscht, dass nach siegreicher Beendigung des Krieges möglichst die Gründung eines Sondervereines gefeiert werden kann. Diese Wiedergründung erfolgte am 17. April 1947 in Stuttgart. Es begann eine Phase des Aufbruchs. Wesentliche Verbesserungen in der Tierqualität, gut beschickte Schauen aber auch unzufriedene Mitglieder zeichneten das Bild des Clubs.
Ab 1960 folgten außer Clubschauen zusätzlich Ausstellungen mit dem Bayrischen und Badischen Scheckenclub. Clubjungtierschauen folgten ab der 70er Jahre, regelmäßige züchterische Besprechungen und Familientage sind seit Mitte der 80er Jahre die Regel. Überregionale Vergleichsschauen durchgeführt von unserem Club: 1984 in Wüstenrot, 1995 in Rottweil, 2001 in Kuchen und 2007 in Gäufelden-Nebringen, die nächste 2015 in Stuttgart-Bernhausen.
Der züchterische Fleiß und auch das Glück der Scheckenzüchter unseres Clubs wiederspiegelt sich auch in den Erfolgen seit 1980 bei den Überregionalen Vergleichsschauen: 10 x Platz 1; 3 x Platz 2; 7 x Platz 3. Der Scheckenclub zählt 145 Mitglieder und erfreut sich darüber, dass jährlich „Neue“ hinzukommen.